SURPRISE NR. 429
Vom 13. bis 26. Juli
Literatur-Sondernummer «Status quo». Alle Autorinnen und Autoren haben honorarfrei gearbeitet und bringen die Surprise-Verkaufenden mit ihrem persönlichen Engagement und einem erfrischenden Heft durch den Sommer.
Big Zis beweist uns, dass Literatur die Lust wecken kann, am Küchentisch wippend laut vorzulesen. Mit einem Liebesgedicht, das zwischen Status quo und Utopie schwebt.
Auch Dominic Oppliger schreibt Schweizerdeutsch, aber so konsequent phonetisch, wie Sie es wahrscheinlich noch selten gelesen haben. Waari grössi.
Ralf Schlatter verschränkt eine Beziehungsgeschichte mit dem sportlichen Moment des Hochsprungs. Wir spüren, wie sich im Bruchteil einer Sekunde die Richtung komplett ändern kann.
Yael Inokai beschreibt das Sein mit dem alten Vater so innig und präzise wie etliche andere Beziehungsgeflechte, die einem Haus innewohnen. Die Geräusche von Fussböden und klapperndem Geschirr klingen im Ohr nach.
Tanja Kummers Kindergeschichte, in der es ums Haareschneiden geht. Die Erzählung ist für Erwachsene aber genau so vergnüglich, weil sie uns das kindliche Denken erklärt.
Christoph Simon beschreibt, wie Bundesrat Liechti (fiktiv, Sie haben nichts verpasst), geboren für die wichtigen Aufgaben des Landes, sich zuhause am täglichen (Liebes-) Leben abarbeitet.
Donat Blum lässt einen Neffen sich in seinem Onkel spiegeln – und Antworten auf die Frage erahnen, wie man als Homosexueller der sein kann, der man wirklich ist.
Catalin Dorian Florescu erzählt eine Migrantengeschichte, gebaut aus flüchtigen Erinnerungen an die Kindheit, Gedanken an den Vater und seine Beziehung zum rumänisch gerollten R.
Im Surprise-Porträt Richard Zünd aus Zürich Wollishofen, der sagt: «Für viele bin ich immer noch der Sohn vom Taxi-Zünd.»