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Café Surprise

Erfolgreicher Wechsel

In unserem Solidaritätsnetzwerk Café Surprise gab es im letzten Jahr viel Bewegung. Einerseits organisatorisch, da zum Jahresbeginn Nicolas Fux als neuer Leiter die Verantwortung übernahm. Andererseits auch im Projekt selbst, weil es erstmals in der Projektgeschichte einen spürbaren Abgang von Betrieben gab, welcher jedoch von einem noch grösseren Zuwachs an neuen Café Surprise problemlos aufgefangen werden konnte: Netto ist das Netzwerk um sieben Betriebe gewachsen.

18’000-mal gelebte Solidarität

Dass das Prinzip des «aufgeschobenen Kaffees» in der Schweiz weiterlebt und wächst, zeigte unsere jährliche Umfrage bei allen teilnehmenden Café Surprise. Diese hat ergeben, dass 2023 rund 18’000-mal ein zuvor bezahltes Getränk konsumiert wurde – wobei viele Betriebe das Angebot nicht auf Kaffee beschränken, sondern auch Tee, Süssgetränke und manchmal sogar etwas zu Essen ausgeben. Von den teilnehmenden Betrieben, den Kaffeespender*innen und insbesondere den Menschen, die das Angebot nutzen, erhielten wir fast ausschliesslich positive Rückmeldungen zum Café Surprise und freuen uns, mit dem Projekt einen spürbaren Beitrag für armutsbetroffene und sozial ausgegrenzte Personen in der Schweiz zu leisten.

Weitere Infos gibt es auf www.surprise.ngo/cafesurprise

Spannende Aufgaben

Herausfordernd war auch im letzten Jahr, Spender*innen und potenzielle Konsument*innen zusammenzubringen. In vielen Betrieben funktioniert das gut, jedoch braucht es dafür bereits eine bestimmte Bekanntheit beziehungsweise Vernetzung von Surprise in der Region sowie eine Sensibilisierung und intrinsische Motivation des Betriebes, was zumindest anfänglich nicht immer gegeben ist. Insgesamt resultiert daraus auch ein leichter Spendenüberschuss: Es wurden etwa zehn Prozent mehr Kaffees spendiert als konsumiert.

Diese Thematik ist nicht neu, und wir sind gemeinsam mit den Café Surprise laufend daran, Lösungen zu finden und umzusetzen. 2023 haben wir die anfänglichen Informationsgespräche und den laufenden Austausch mit den Gastrobetrieben entsprechend angepasst und erhielten dazu positive Rückmeldungen.

Fast in der gesamten Deutschschweiz gibt es mittlerweile Café Surprise

Positive Betriebsbilanz trotz grossem Abgang

Leider wurde uns im Spätsommer mitgeteilt, dass elf von zwölf Café Surprise in Chur, die dem Netzwerk bereits 2021 durch die aktive Akquise einer Partnerorganisation beigetreten waren, das Projekt wieder verlassen. Jedoch kam diese Information nicht überraschend: Es hatte sich bereits länger abgezeichnet, dass die betreffenden Betriebe Schwierigkeiten mit der Umsetzung hatten. Um solche Entwicklungen in Zukunft zu vermeiden, werden wir keine gesammelten Beitritte über Drittorganisationen mehr vornehmen.

Dem gegenüber stehen aber 21 neue Café Surprise, die dem Netzwerk 2023 – ganz ohne Akquisebemühungen unsererseits – beigetreten sind. Viele davon verfolgen einen gesellschaftlichen Mehrwert, sind also z.B. einer sozialen Institution angegliedert, betreiben ein kulturelles Angebot oder haben ein nachhaltiges Betriebskonzept. Sie sind häufig bereits für die Themen Armut und soziale Ausgrenzung sensibilisiert und haben dadurch beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Einführung der Solidaritätskaffees.

Hochstehende Barista-Kunst im "bhoch3", einem neuen Café Surprise in Basel.

Anknüpfen an ein starkes Jahr

Drei Café Surprise mussten letztes Jahr aus betrieblichen Gründen schliessen, so dass sich zum Jahresende 118 Gastrobetriebe in der Deutschschweiz dafür engagierten, armutsbetroffenen und sozial ausgegrenzten Menschen eine würdevolle Auszeit bei einer Tasse Kaffee zu ermöglichen. Damit war 2023 dank des beherzten Einsatzes aller Beteiligten ein qualitativ und quantitativ äusserst erfolgreiches Jahr. 2024 wollen wir diese positive Situation aufrechterhalten und zudem nochmals einen besonderen Fokus darauf legen, potenzielle Konsument*innen über das Angebot zu informieren.

Zahlen und Fakten

  • 21 Starterkits hat der neue Projektverantwortliche Nicolas Fux verschickt.
  • Insgesamt gingen über 18’000 Café Surprise über die Theke.
  • 14-mal haben die Medien über das Solidaritätsnetzwerk berichtet.