#525 0,02% der erwachsenen Bevölkerung der Schweiz sind obdachlos

Obdachlosigkeit ist eine Realität in der Schweiz. Das haben ein Team von Forscher*innen rund um Matthias Drilling und Jörg Dittmann von der FHNW festgestellt. Erstmals haben sie belastbare Zahlen für das ganze Land ermittelt. Und unter anderem herausgefunden, dass das Ausmass der Obdachlosigkeit im europaweiten Vergleich eher tief ist: 0,02 Prozent der erwachsenen Bevölkerung schläft im Freien oder einer Notschlafstelle. In Deutschland sind es 0,41 und in Frankreich 0,22 Prozent.

Natürlich ist jeder Mensch auf der Strasse einer zuviel. Könnten wir nicht Obdachlosigkeit in der Schweiz ganz einfach abschaffen? So wie es in Europa längst beschlossene Sache ist, zumindest wenn es nach dem EU-Parlament ginge? Dazu müssten wir aber nicht nur über ein #RechtaufWohnen, sondern auch über eine veränderte Migrationspolitik reden, sagt Sara Winter Sayilir. Und Lea Stuber hat die Lausanner Nothilfe-Leiterin Eliane Belser zu den vergleichsweise hohen Obdachlosenzahlen in ihrer Stadt befragt – denn die Mehrheit der Obdachlosen sind junge, fitte Sans-Papiers.

Immer mehr Menschen bezahlen mehrheitlich ohne Bargeld – manche sind aber darauf angewiesen, dass es nicht verschwindet, schreibt Valerie Zaslawski, Niels Blaesi hat den Artikel für uns illustriert.

Ein kleiner historischer Abriss über den Umgang mit Armut in der Stadtentwicklung haben wir über den Street News Service des INSP entdeckt, er stammt aus der Hannoveraner Strassenzeitung Asphalt Magazin. Diana Frei hat ihn um die Schweizer Perspektive ergänzt.

Monika Bettschen hat sich für uns «6 dias en Barcelona» angeschaut – ein Film über die Beziehungen dreier Sanitärfacharbeiter und deren subtile Auseinandersetzung mit Rassismus, Ausgrenzung, Zukunftsängsten und Identität.

Christopher Zimmer hat für uns ein Buch über eine aussterbende Maschinenspezies gelesen: Nebelhörner! Stephan Pörtner war diesmal in Rheinfelden und Fatima Moumouni schreibt nicht nur über #ArmutistkeinVerbrechen, sondern ist auch noch mehrfach auf der Bühne zu sehen. Mehr dazu im Heft und auf ihrer Facebook-Page.