Strassenmagazin

#533 Housing First: Viljo wohnt wieder

Obdachlosigkeit abschaffen und die Menschen von Schulden befreien – klingt gut, nicht wahr? Und genau darüber berichten wir in dieser Ausgabe des Strassenmagazins. Bis 2030 soll die Obdachlosigkeit in der EU verschwunden sein – unter anderem mit Hilfe von Housing First. Dabei gibt man Obdachlosen bedingungslos eine Wohnung, ohne von ihnen Abstinenz oder den Beweis ihrer Wohnfähigkeit zu verlangen.

Das funktioniert gut für Langzeitobdachlose, zeigt das Beispiel Finnland. Lukas Gilbert von Hinz&Kunzt war vor Ort und hat mit Katja Tähjä nachgeforscht. Nicht aufgefangen werden allerdings EU-Migrant*innen, oft Südosteuropäer*innen. Janne Hukka von Ido Numero erklärt, warum.
Das ist auch in der Schweiz nicht anders: Sans-Papiers und EU-Migrant*innen ohne Mittel profitieren nicht von Housing First, stellen aber die Mehrheit der Obdachlosen, wie Klaus Petrus feststellt. Er hat das Housing-First-Projekt der Heilsarmee Schweiz / Armée du Salut Suisse in Basel besucht. Einen Überblick über die Entwicklung von Housing First im internationalen Vergleich haben wir Alisa Müller vom Strassenkreuzer e.V. zu verdanken.

Anders als bei Housing First ist die Schweiz in punkto Restschuldbefreiungsverfahren ein Entwicklungsland. Hinter dem Monsterbegriff verbirgt sich die entscheidende Voraussetzung dafür, dass Verschuldete ohne Vermögen eine Chance auf einen Neuanfang bekommen. Nun ist ein Gesetzentwurf in der Vernehmlassung, der Anlass zu Hoffnung gibt. Es kommt jedoch auf die Ausgestaltung an, wie Schuldenberater Pascal Pfister Reporter Andres Eberhard im Interview erklärt.

Das neue Surprise kommt darüber hinaus mit Texten von Fatima Moumouni, Stephan Pörtner, Nicolas Gabriel, Diana Frei, Yvonne Kunz, Sara Winter Sayilir und Dina Hungerbühler. Wie immer wunderschön gestaltet von der Bodara GmbH.