Strassenmagazin

#542 Belgrad: Auf der Strasse

Sorgenvoll oder missmutig? Auf dem neuen Surprise-Coverbild sitzt eine Frau vor einem Brunnen in #Belgrad und hält einen Regenschirm zwischen sich und die Kamera – offenbar will sich damit mehr vor anderer Leute Blick als vor dem Wasser schützen. Der Anthropologe Igoroko fängt seit vielen Jahren das Leben auf den Strassen von Serbiens Hauptstadt fotografisch ein – sein Bildessay zeigt die Folgen der zahlreichen Umbrüche und Krisen, die die Stadt und ihre Bewohner*innen in den letzten Jahrzehnten durchlebt haben. Etwa 2,5 Millionen Serb*innen leben an der Schwelle zur Armutsgrenze, viele davon in der Hauptstadt. Vor allem unter-24-Jährige sowie Menschen im Alter von über 65 Jahren trifft es am Schlimmsten. Gleichzeitig hat Belgrad derzeit die höchsten Lebenshaltungskosten in der Region.

Auch in der Schweiz steigen die Lebenshaltungskosten. Wir haben bei der #SKOS nachgefragt, was dies eigentlich für Sozialhilfebezüger*innen bedeutet. Die gute Nachricht: Die Teuerung wird weitgehend aufgefangen werden – wenn sie denn auf dem derzeit ermittelten Niveau bleibt. Trotzdem bleibt das Leben in und mit der #Sozialhilfe finanziell sehr beengt – und nicht alle Kantone ziehen beim Teuerungsausgleich mit. Lesen Sie mehr im Interview mit SKOS-Geschäftsleiter Markus Kaufmann.

Eine Alternative zur Sozialhilfe wäre das bedingungslose #Grundeinkommen. Derzeit findet eine erneute Unterschriftensammlung dafür statt. Doch es sieht eher düster aus für die Initiative.

Im Kampf gegen die brutale Behandlung obdachloser Menschen durch die Stadt #SanFrancisco haben Aktivist*innen gemeinsam mit Betroffenen einen Etappensieg erreicht: Vor Gericht erstritten sie den Stopp der drangsalierenden Räumungen von Zeltunterkünften. Solange die Stadt Obdachlosen keine Alternative bieten kann, dürfen die Behörden sie nicht mehr vertreiben. Rund 8000 Menschen leben in San Francisco derzeit auf der Strasse, nur für etwa die Hälfte gibt es Platz in einer Notunterkunft.