Strassenmagazin

#562 Migrationspolitik: Arbeitszwang in Schweizer Asylzentren

Es ist eine investigative Recherche von hoher Tragweite, die wir Ihnen in dieser Ausgabe präsentieren. Es geht um Arbeitszwang für Asylsuchende. In manchen Kantonen ist dies Realität, wie unsere freien Autor*innen heraus- gefunden haben – und wenn es nach den Rechtspopulisten geht, soll das bundesweit so werden.

Nun kann man mit Fug und Recht sagen: Es ist gut, wenn Asylsuchenden Beschäftigung geboten wird. Arbeit ist eine Chance auf Integration, Spracherwerb, finanzielle Unabhängigkeit und Ablenkung von schlimmen Erfahrungen und Traumata. Einige befürworten sogar
die komplette Öffnung des Arbeitsmarktes.

Richtig, einerseits. Aber: Wenn die Entscheidung, ob Asylsuchende arbeiten können und wollen, solange ihr Status noch ungeklärt ist, nicht mehr bei den Individuen liegt, und noch dazu die Entlöhnung nicht zu finanzieller Unabhängigkeit führt, sondern an Ausbeutung erinnert – dann ist es fragwürdig, ob die oben beschriebenen Mo- tive überhaupt im Zentrum stehen. Oder ob es andererseits nicht eher um billig verfügbare und weitgehend wehrlose Menschen geht, deren Abhängigkeit ausgenutzt wird, um daraus Profit zu schlagen. Die grosse Surprise- Recherche ab Seite 8.