#593 Existenziell bedroht
In unserer neuen Ausgabe lernen wir Lori Signs kennen. Sie hat keine Wohnung und lebt in der US-Kleinstadt Grants Pass in einem Zelt. Im Sommer hatte der Oberste Gerichtshof der USA dieser Stadt darin Recht gegeben, dass sie Menschen büsst und bestraft, und zwar alleine für ihre Obdachlosigkeit. Jeremiah Hayden, Reporter der lokalen Strassenzeitung Street Roots, und Fotograf Will Matsuda sind für uns hingefahren, um exemplarisch einzufangen, wie sich das Urteil – sowie der Amtsantritt von US-Präsident Trump – auf das Leben von obdachlosen Menschen wie Lori Signs auswirkt.
Auch um Obdachlosigkeit, bzw. die Zeit danach, geht es im zweiten Text, einem Porträt über den deutschen Autor Dominik Bloh, geschrieben von den Kolleg*innen von Bodo, dem Strassenmagazin aus Bochum und Dortmund. In seinem neuen Buch zeigt Bloh auf, dass die Erfahrung der Obdachlosigkeit nicht in dem Moment aufhört, in dem man eine eigene Wohnung bekommt.
Und dann machten wir uns auf in die Berge, für unsere Serie «Orte der Begegnung», Text: Lea Stuber, Illustration: Pirmin Beeler. Diana Frei schreibt, warum es kein Zufall ist, dass sich gleich drei Zürcher Kulturinstitutionen mit dem Thema Armut befassen und etwa den französischen Autor Édouard Louis zu Gast haben. Und dann haben wir noch Texte von Fatima Moumouni, Stephan Pörtner (aus Oftringen), Yvonne Kunz, Hans Rhyner und ein Surprise-Porträt aus Zürich von Hanna Fröhlich.
Wir wünschen eine gute Lektüre – und freuen uns immer über anregende Rückmeldungen!