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Café Surprise

Geniessen und Dazugehören

Eine kleine Auszeit geniessen, im Restaurant in der Wärme oder im Trockenen sitzen, etwas Heisses trinken, durchatmen und freundlich bedient werden – oft sind es die kleinen Dinge, die einen grossen Unterschied machen. Genau das bietet Café Surprise mit seinem wachsenden Gastro-Netzwerk für all jene, die sich dieses kleine Stück Lebensqualität nicht leisten können.

Das Netzwerk von Café Surprise konnte im vergangenen Jahr weiter wachsen.

Gesundes Wachstum

Zwar schlossen drei der am Netzwerk Café Surprise beteiligten Gastronomiebetriebe im Verlauf des Jahres ihre Türen. Aber das Solidaritätsnetzwerk wuchs auch 2022 – acht neue Cafés kamen dazu. Per Ende 2022 durfte Surprise somit auf 109 Cafés, Bars, Restaurants, Bistros, Quartiertreffpunkte, Bäckereien, Läden, Kaffeeröstereien und Kollektive zählen, in denen insgesamt über 15’000 Kaffees spendiert wurden.

Mit Café Surprise kann ein Kaffee gespendet werden.

Der Zuwachs hat sich im Vorjahresvergleich etwas verlangsamt, drei der acht neuen Betriebe sind jedoch im für Surprise-Verkäufer*innen wichtigen Zürich dazugekommen. Zürich hat dadurch mit 16 beteiligten Cafés nun Chur (12) und Luzern (11) überholt. Zu den Café Surprise-Hotspots zählen weiter Basel mit 23 Café Surprise-Lokalen und Bern mit 20 beteiligten Betrieben. Die neuen Gastrobetriebe kontaktieren Surprise übrigens aus eigener Initiative – und sie sind in der Regel über lange Zeit mit dabei. 

Angebot und Nachfrage

Gibt es noch gespendete Kaffees? Oder sind schon alle getrunken? Letzteres kann schon einmal vorkommen, ist aber wie wir aus Rückmeldungen wissen, erfreulicherweise eher eine Ausnahme. Bei den «aufgeschobenen Kaffees» von Café Surprise ist das Steuern von Angebot und Nachfrage schwierig. So kann es auch passieren, dass ein Betrieb mehr Kaffees gespendet bekommt als konsumiert werden. Problematisch ist dies nicht: Gerät die Balance zu stark aus dem Gleichgewicht, wissen sich die Betriebe selbst zu helfen. Sie geben die spendierten Kaffees an ein anderes Café Surprise weiter, wandeln die Kaffeespenden in Kaffeebohnen für die Surprise-Heftabgabestellen um oder tätigen eine Spende im entsprechenden Wert an Surprise. So sorgen sie dafür, dass die solidarische Geste ihrer Gäste auch dort ankommt, wo sie hinsoll.

Mitglieder des Netzwerk können bei zu viel gespendeten Kaffees einen Teil auch an Surprise spenden, der dann zweckmässig eingesetzt wird.

Es braucht Mut

Um die Angebotsnutzer*innen über Café Surprise zu informieren, hat Surprise neues Werbematerial produziert – damit können etwa soziale Institutionen beliefert werden, die ihre Klient*innen dann auf das Angebot aufmerksam machen. Ein Café zu betreten und nach einem Gratiskaffee zu fragen braucht indes immer noch Mut: Macht es doch die eigene ökonomische Situation deutlich und ist in diesem Sinne eine Art «Outing». Auch darum betonen wir immer wieder, dass es keine Kriterien gibt, um einen Café Surprise zu konsumieren: Weder wird ein Sozialhilfeausweis verlangt, noch muss man sich sonst irgendwie rechtfertigen.

Der bisherige Angebotsleiter Andreas Jahn hat Surprise Ende 2022 für eine neue Aufgabe verlassen, die Leitung des Café Surprise-Angebot liegt seit Januar 2023 bei Nicolas Fux.

Zahlen und Fakten

  • Per Ende 2022 zählten 109 Cafés zum Solidaritätsnetzwerk. In diesen wurden insgesamt über 15’000 Café Surprise gespendet.
  • Die Medien berichteten neun mal über das Angebot.
  • Mit acht neuen Cafés war der Zuwachs 2022 unter dem langjährigen Mittel, aber immer noch erfreulich.