Menu

Café Surprise

Ein voller Erfolg

Unser Solidaritätsnetzwerk Café Surprise ist ein besonderes Projekt: In allen anderen Bereichen arbeiten wir direkt mit armutsbetroffenen und sozial ausgegrenzten Menschen in der Schweiz zusammen – hier aber agieren wir überwiegend im Hintergrund, indem wir interessierte Betriebe mit Material und Know-how ausstatten, um das Angebot vor Ort bereitzustellen. Im vergangenen Jahr hat sich aber erneut gezeigt, dass wir damit ebenfalls einen wichtigen Beitrag für Betroffene leisten.

Das Solidaritätsnetzwerk wächst und wächst.

Dabei mit einem Gratis-Kaffee

Für viele Menschen ist es schwer vorstellbar, dass selbst ein einfacher Kaffee das Budget sprengen kann. Genau das ist aber die Realität von rund 1,4 Millionen armutsbetroffenen oder ‑gefährdeten Personen in der Schweiz. Das bedeutet natürlich nicht nur den Verzicht auf das koffeinhaltige Heissgetränk, sondern vielmehr auch auf eine Auszeit im hektischen Alltag und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Wir freuen uns sehr, dass wir eben dieses «Dabeisein» im vergangenen Jahr rund 22’000 Mal mit einem Café Surprise ermöglichen konnten: Das sind rund 4’000 Kaffees mehr als noch 2023 (+ 22 %).

Frisch eingetroffenes Café Surprise-Material im «Schwarzer Engel» in St. Gallen...

Mehr Betriebe, bessere Zusammenarbeit

Auch die Anzahl der beteiligten Restaurants, Cafés, Bars und anderer Gastronomiebetriebe ist wieder merklich gewachsen. Zum Jahresende 2024 zählte das Café-Surprise-Netzwerk 132 Mitglieder; das sind vierzehn mehr als im Vorjahr. Und das, obwohl im Jahresverlauf auch neun Betriebe aus dem Projekt ausschieden: Sechs mussten schliessen, mit drei weiteren wurde die Zusammenarbeit aus verschiedenen Gründen beendet. Aber dank der beeindruckenden 23 Einrichtungen, die 2024 dazustiessen, fiel die Gesamtbilanz dennoch deutlich positiv aus.

...oder im «Kafi Domino» in Uster.

Auf strategischer Ebene haben wir ausserdem den Austausch und die Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Betrieben weiterentwickelt. Einerseits formulierten wir die Vereinbarung, die wir mit neuen Café Surprise abschliessen, verständlicher und präziser. Andererseits schufen wir die Möglichkeit, Café Surprise innerhalb des Netzwerks zu übertragen: von teilnehmenden Einrichtungen, in denen mehr Getränke spendiert als bezogen werden, zu solchen, bei denen die Nachfrage grösser ist als das Angebot. So kommen die Kaffees sicher dort an, wo sie benötigt werden.

Wichtige Aufklärungsarbeit

Neben der direkten Wirkung für Betroffene ist – wie auch bei den anderen Bereichen und Projekten von Surprise – eines der Ziele von Café Surprise, mehr Menschen in der Schweiz für die Situation und die Bedürfnisse von armutsbetroffenen Menschen zu sensibilisieren. Einen kleineren Beitrag als auch schon konnten wir im vergangenen Jahr durch die Medienarbeit leisten: Zwar wurde das Projekt nur sieben Mal (-50 %) in der Schweizer Presse erwähnt, aber es ist dennoch erfreulich, dass wir auch auf diesem Weg erneut die Öffentlichkeit erreichen konnten. Ausserdem kommen auch durch das wachsende Netzwerk selbst immer mehr Menschen mit dem Thema in Berührung. Wir hören immer wieder von teilnehmenden Betrieben, dass ihre Kund*innen ganz verwundert seien, dass es auch in der Schweiz Menschen gibt, die sich keinen Kaffee leisten können – und dann gerne ein Getränk spendieren.

Noch mehr Betroffene erreichen

Trotz des starken und nachhaltigen Wachstums von Café Surprise sind wir überzeugt, dass das Potenzial des Projekts noch lange nicht ausgeschöpft ist. Um noch mehr Menschen einen Gratis-Kaffee zu ermöglichen, arbeiten wir deshalb laufend daran, armutsbetroffene und sozial ausgegrenzte Menschen zu erreichen. Einerseits natürlich mit unseren Verkäufer*innen, Stadtführer*innen, Fussballer*innen und Chorsänger*innen, andererseits aber auch über unsere Vernetzung mit anderen Einrichtungen und Stellen, die mit Betroffenen arbeiten.

Letztes Jahr haben wir als Pilotprojekt gut ein Dutzend solcher Einrichtungen in St. Gallen angeschrieben, da wir dort neu mit dem Café Surprise vertreten waren, als Gesamtverein aber kaum vernetzt sind. Dabei stiessen wir auf grosses Interesse und viel positives Feedback, weshalb wir diese Initiative 2025 in weiteren Städten fortführen werden. Zudem werden wir uns darauf konzentrieren, den Betrieb auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten und das Wachstum angemessen zu begleiten.

Zahlen und Fakten

  • Neun Café Surprise sind alleine im letzten Quartal 2024 dazugekommen – ein wahrer Jahresendspurt.

  • Von Aarau bis Zürich: In 36 Schweizer Städten und Ortschaften gibt es mittlerweile mindestens ein Café Surprise.

  • Insgesamt 22’000 Mal ging mit einem Café Surprise ein Stück gelebte Solidarität über die Theke.