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Café Surprise

Krise befeuert soziale Gastronomie

2021 war erneut ein schwieriges Jahr für die Gastro-Branche – aber ein Rekordjahr für Café Surprise. Zum Erfolg trug die Zusammenarbeit mit dem Hilfsverein Chur massgeblich bei: zwölf neu dazu gestossenen Betriebe machen die Bündner Hauptstadt zu einem Café-Surprise-Hotspot.

Dank einer Aktion mit dem Hilfsverein Chur sind in der Bündner Stadt gleich zwölf neue Cafés und Restaurants zum Café-Surprise-Netzwerk dazugestossen.

Wohl kaum eine Branche traf die Pandemie in der Schweiz härter als die Gastronomie. Laut dem Verband Gastro-Suisse lag der Umsatz 2021 um 40 Prozent tiefer als in den Jahren vor der Pandemie. Viele Betriebe mussten dicht machen, so auch das Bioland Olten, das seit 2019 mit Herzblut hinter dem Prinzip «Café Surprise» stand. Trotz der Herausforderungen interessierten sich im zweiten Pandemie-Jahr so viele Betriebe wie noch nie für Café Surprise. Insgesamt 28 neue Gastro-Betriebe stiessen zum Solidaritätsnetzwerk hinzu. Das bestätigt uns in unserem Tun: noch nie war soziale Gastronomie so sinnvoll!

Basel, im Bild die «Haltestelle», ist weiterhin die Stadt mit den meisten Café Surprise.

Besonders in den Städten konnte sich das Konzept des «aufgeschobenen Kaffees» weiter etablieren. Gut etabliert ist das jüngste Angebot von Surprise weiterhin in den Städten Basel (+7), Bern (+2), Zürich (+2) und Luzern (+1). Neu verzeichnen Basel und Bern je 22 und Zürich und Luzern je zwölf teilnehmende Cafés. Die Neuzugänge 2021 zeichnen ein buntes Bild der Café-Surprise-Landschaft: nebst Restaurants, Cafés und Bistros sind drei Bioläden, ein Käsespezialitäten-Geschäft, ein Kiosk, ein Quartierzentrum und ein mobiler Marktstand dabei.

Mit einer Plakatkampagne warb der Hilfsverein Chur für das Angebot Café Surprise.

«A Khafi trinka…und aina spendiara!»

Eine neue Café-Surprise-Hochburg ist seit Oktober 2021 Chur – eine Stadt, die bislang noch überhaupt nicht im Solidaritätsnetzwerk vertreten war. Grund dafür ist eine gemeinsame Aktion mit dem Hilfsverein Chur mit Unterstützung von der Bürgergemeinde Chur und dem Verband Gastro Chur-Region. In Chur gilt für den Café Surprise ein einheitlicher Spezialpreis von CHF 2.50. Normalerweise trägt der Gastronomiebetrieb die Kosten für die Preisdifferenz zum Normalpreis. In Chur übernimmt im ersten Jahr aber der Hilfsverein die Mindereinnahmen für die Gastronomie. Insgesamt zwölf Cafés und Restaurants machen bei der Aktion mit, die vom Hilfsverein mit Plakaten und eigenen Flyern und Klebern beworben wurde. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Betriebe von Kaffee-Spenden überhäuft werden, die Nachfrage aber noch gering ist. Aufgrund dessen intensivierte der Hilfsverein die Bewerbung bei armutsbetroffenen Menschen und in anderen sozialen Institutionen. 2022 wird zeigen, ob sich Nachfrage und Angebot einpendeln und ob sich die Betriebe nach Ende der Aktion im Herbst als reguläre Café Surprise eingliedern werden.

Mit einer grossflächigen Plakataktion machte der Hilfsverein Chur auf das neue Angebot für armutsbetroffene Menschen aufmerksam.

Die Pizzeria-Kette «VITO» bietete auch 2021 «Pizza Sospesa» an, basierend auf dem Prinzip von Café Surprise.

Gute Medienpräsenz

Bereits zum zweiten Mal kooperierte Surprise mit der Pizzeria-Kette «VITO» bei deren Aktion «Pizza sospesa» – dieses Mal mit einem thematischen Schwerpunkt auf das Thema Migration.

Wie bereits im ersten Pandemie-Jahr war Café Surprise mit 13 Berichten sehr gut in den Medien vertreten. Acht Erwähnungen alleine sind der Lancierung von Café Surprise in Chur zuzuschreiben – darunter ein Radiobericht von «SRF» bzw. «RTR» und ein Videobeitrag von der «Südostschweiz».

Zahlen und Fakten

  • 2021 war mit 28 neuen Café Surprise das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Angebots.
  • Per Ende 2021 zählten 105 Cafés zum Solidaritätsnetzwerk.
  • Die Medien berichteten 13-mal über das Angebot.
  • Zu den 5 Café-Surprise-Hotspots zählt neben Basel, Bern, Zürich und Luzern nun auch Chur.