Menu

Strassenchor

Intensive Begleitung in schwierigen Zeiten

Der Strassenchor war für viele Sänger*innen eine wichtige emotionale Stütze in Zeiten des «social distancing». Trotz einiger Konzertabsagen konnten die Proben, zahlreiche gesellige und kulturelle Anlässe sowie ein Videoprojekt erfolgreich stattfinden.

Der Strassenchor konnte im Gegensatz zu 2020 wieder mehr gesellige und kulturelle Anlässe durchführen.

Auch beim Strassenchor gab die Pandemie 2021 vielfach den Takt vor und den Ton an. Mit einer Gruppe von knapp 20 Personen startete der Chor unter der Leitung von Anna-Marina Sadeghi in seine zwölfte Saison. Zu Beginn des Jahres waren die Chorproben aufgrund der behördlichen Massnahmen untersagt und mussten erneut online durchgeführt werden. Trotz der grossen – nicht zuletzt technischen – Herausforderung war das Ergebnis durchaus positiv. Erst ab April 2021 konnten sich die Chorsänger*innen wieder «live» treffen. Geprobt wurde dann vorzugsweise draussen bzw. mit entsprechenden Schutzmassnahmen auch drinnen. Unter ungewöhnlichen Umständen konnte der Chor so an seinem neuen Repertoire weiterarbeiten und es wurde trotz allem gelacht, getanzt und gesungen.

Unter Einhaltung eines strengen Schutzkonzepts konnten die Proben im Juni 2021 wieder «live» stattfinden.

Die Schwerpunkte lagen 2021 auf der Kontinuität des Angebots, der Stabilität innerhalb der Gruppe sowie auf der individuellen Begleitung durch die Angebotsleiterin Paloma Selma. Die psychische Belastung vieler Mitglieder war auch im zweiten Corona-Jahr stark erhöht. Aufgrund dessen sowie der Einschränkungen durch die Pandemie war es wichtig, den Zusammenhalt ganz gezielt zu fördern. So wurde auf die Sommerpause verzichtet und auch während den Sommerferien zusammen geprobt. Die Beratung und Begleitung durch Surprise wurde deshalb stark beansprucht; der persönliche Kontakt zur Angebotsleiterin war und ist für viele sehr wichtig. Insgesamt lässt sich aber festhalten, dass der Chor durch die Pandemie zusammengeschweisst wurde und dass alle Sänger*innen die Erfahrung des gemeinsamen Singens in dieser schwierigen Zeit mehr denn je schätzten.

Für viele eine neue Erfahrung: professionelle Aufnahmen für ein Split-Screen-Video.

Innovatives Videoprojekt

Im Frühling 2021 konnte der Chor im Probesaal der Musikschule archemusia unter Einhaltung eines strengen Schutzkonzepts und unter professioneller Leitung ein Video mit dem Surprise-Strassenchor-Lied aufnehmen. Im sogenannten Split-Screen-Video wurden alle Mitglieder des Chors einzeln aufgenommen. Danach wurden die einzelnen Aufnahmen wie Bausteine in einem Video zusammengelegt, sodass der Chor nun wieder als Einheit auftrat.

Die Sänger*innen brachten mit dem Video zum Ausdruck, wie wichtig ihnen das Singen und der Zusammenhalt gerade in den Zeiten der Pandemie ist. Mit der einer Ausnahme von Victor Zimmermann nahmen sämtliche aktiven Mitglieder an diesem Projekt teil. Später erreichte uns die traurige Nachricht, dass uns Victor gleichentags für immer verlassen hatte. Die Gruppe war davon sehr betroffen und traf sich zu einer kleinen Abschiedsfeier mit Wort und Gesang in einem Basler Park.

Soziokulturelle Aktivitäten konnten wieder stattfinden: Ausflug nach Bern inkl. Auftritt und Austausch mit der Regionalstelle Bern im September 2021.

Tanzevent mit Strassenfussballer*innen und Verkäufer*innen

Der Strassenchor konnte im Gegensatz zu 2020 wieder mehr gesellige und kulturelle Anlässe durchführen. Zu erwähnen sind etwa der beliebte Pasta- und Film-Abend sowie der traditionelle Sonntag im Grünen. Das Highlight des Jahres war das Projekt Tanzevent in Zusammenarbeit mit dem Strassenfussball und der KoSA Basel. Chorsänger*innen, aber auch Strassenfussballer*innen und Verkäufer*innen nahmen daran teil. Den Beginn markierte ein Tanzworkshop mit Latin bzw. amerikanischem Tanz, anschliessend war freies Tanzen angesagt. Das traditionelle Weihnachtsessen, welches für viele Mitglieder des Chors grosse Bedeutung hat, musste aufgrund der pandemischen Situation leider entfallen.

Grosses Publikum: Auftritt im Rahmen des Adventskalenders im Theater Basel, Dezember 2021.

Auch im 2021 wurden einige Auftritte durch die Veranstalter abgesagt oder verschoben – vor allem gegen Jahresende. Trotzdem konnten acht Aufritte erfolgreich stattfinden. Ein Höhepunkt war der Auftritt im Rahmen der «Sonntagsgäste» in der Berner Matthäuskirche zusammen mit dem Berner Stadtführer Roger Meier, der aus seinem Leben erzählte. In ähnlich guter Erinnerung verbleibt der Auftritt des Chors im Rahmen des Adventskalenders des Theater Basel mit rund hundert Zuschauer*innen.

Mit grossem Bedauern musste Surprise 2021 den Proberaum in der archemusia-Musikschule in Basel nach zehn Jahren verlassen. Nach langer Suche fanden wir einen Ersatz im Refektorium der Elisabethenkirche, wo die Probenarbeit im August weitergeführt werden konnte. Zudem gab Anna-Marina Sadeghi die Chorleitung per Ende 2021 ab. Mit Rhea Hindermann konnte im Frühling 2022 eine neue Chorleiterin engagiert werden.

Zahlen und Fakten

  • Ende 2021 umfasste der Chor 23 Teilnehmer*innen – davon sieben Männer.
  • Von den 35 Proben wurden acht digital per Zoom durchgeführt.
  • Von den zwölf geplanten Auftritten, konnten acht durchgeführt werden – vier mussten aufgrund der Pandemie abgesagt oder verschoben werden.
  • Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde an vier geselligen Anlässen und acht kulturellen Besuchen (Museen, Konzerte, Theater etc.) gefördert.