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Strassenmagazin

Geschärftes Profil und neue Impulse

Der Fokus im Strassenmagazin lag 2022 vermehrt auf Themenschwerpunkten, die auch die Arbeit des Vereins prägen und betreffen: So wurden zahlreiche Artikel zu den Themen Obdachlosigkeit und eine achtteilige Serie zu prekären Arbeitswelten unter dem Titel «Die Unsichtbaren» veröffentlicht. Die Feedbacks aus der Leserschaft zeigen: Diese Positionierung und das Ausleuchten der Hintergründe finden Anklang.

Mit dem Recherchefonds will das Strassenmagazin mehr Ressourcen für zeitaufwendige Recherchearbeiten zur Verfügung stellen

Neue Impulse

2022 konnte die Redaktion einen lang gehegten Wunsch umsetzen: die Lancierung des Surprise-Recherchefonds. Endlich stehen mehr Ressourcen für längerfristige Hintergrundrecherchen zu den Surprise-Kernthemen Armut, Migration, Ausgrenzung und Sozialpolitik und für die qualitativ hochstehende Wissensgenerierung zur Verfügung. Der Recherchefonds soll mithelfen, ein noch attraktiveres und inhaltlich starkes Magazin zu schaffen und mehr engagierte freie Journalist*innen und Fotograf*innen für Surprise zu gewinnen. Auch der Fotojournalismus soll mit der neu geschaffenen Rubrik «Fotoessay» künftig mehr Platz bekommen – bei freien Illustrator*innen hat sich Surprise bereits jetzt einen Ruf als attraktive Plattform für ihre kreative Arbeit geschaffen.

Highlights und Inspiration

Die Teilnahme an den beiden INSP (International Network of Street Papers)-Kongressen in Nürnberg und Milano vom Juli und September bot Inspiration und lieferte wertvolle Denkanstösse, die unter anderem zu sicht- und lesbaren Beiträgen im Strassenmagazin führten. Ein weiteres konkretes Resultat daraus sind die monatlichen Zoom-Treffen der deutschsprachigen Strassenzeitungen, an denen überregionale Themen gemeinsam bearbeitet und Ideen ausgetauscht werden.

Für die Serie «Die Unsichtbaren» zum Thema prekäre Arbeitswelten hat die Surprise-Redaktion erstmals mit einer ausgewiesenen Infografikerin zusammengearbeitet. Gute Infografiken sind inhaltlich ein grosser Mehrwert, fordern aber viel Aufwand rund um die Analyse und Interpretation von Daten. Mit der Serie konnte das Strassenmagazin jedoch seine Dossierkompetenz im Themenfeld prekäre Arbeitswelten merklich ausbauen. Die Infografiken werden auch als Plakate an einer Konferenz der Eidgenössischen Kommission für Migration mit Verweis auf Surprise ausgestellt werden.

Grosser Mehrwert: Die für "Die Unsichtbaren"-Reihe entwickelten Infografiken bekamen viele positive Rückmeldungen.

Griffigen Covermotive, wie hier bei #540, konnten mitunter die sinkenden Heftverkäufe etwas auffangen.

Sinkende Heftverkäufe, steigende Druckkosten

Den sinkenden Heftverkäufen im 2022 wurde mit zwei besonders ansprechenden Weihnachtsheften, verschiedenen griffigen Covermotiven, der hochwertigen journalistischen Arbeit, die Surprise auszeichnet, und einem Prominentenportrait von Murat Yakin begegnet. Herausfordernd sind die gestiegenen und weiter steigenden Produktionskosten: Surprise beobachtet die Entwicklung insbesondere in der Kombination mit sinkenden Heftverkäufen mit Sorge.

Neue Redaktionsstruktur

Der Weggang des Reporters Andres Eberhard führte zur Veränderung der Redaktionsstruktur: Neu bilden drei Redaktor*innen mit einer Reporterin bei gleichbleibenden Gesamtpensum das Kernteam. Die Redaktion geht konsolidiert und mit Schwung ins Jahr 2023, in dem sie ihre Schwerpunkte in der Berichterstattung umsetzen und weiterentwickeln und den Recherchefonds gezielt einsetzen wird.

Zahlen und Fakten

  • In Zukunft soll der Fotojournalismus in der neuen Rubrik „Fotoessays“ mehr Raum im Magazin erhalten.
  • Mit den Recherchefonds wird ein Werkzeug geschaffen, um zeitintensive Recherchearbeiten zu unterstützen.
  • Unsere Kund*innen kauften insgesamt 501’064 Magazine. Die WEMF-beglaubigte Auflage pro Magazin betrug 21’670
  • Mit der fünften und letzten Episode fand der Surprise-Podcast „Tito – Vom Obdachlosen zum Stadtführer“ einen erfolgreichen Abschluss.