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Koordination Strassenverkauf & Soziale Arbeit

Heftverkauf und niederschwellige Sozialarbeit

In allen drei Surprise-Büros in Basel, Bern und Zürich stehen den Verkäufer*innen ausgebildete Sozialarbeiter*innen zur Seite. Sie unterstützen im Umgang mit den Behörden, helfen bei Bewerbungen, Krankheit oder in kritischen Momenten. Diese Arbeit ist eine wichtige Ergänzung zur Möglichkeit, sich mit dem Verkauf des Surprise Magazins ein eigenes Einkommen zu verschaffen. Denn sie schafft zusätzlich Entlastung in schwierigen Lebenssituationen. Daher ist die Soziale Arbeit neu im Namen der Aussenstellen sichtbar: der ehemalige «Vertrieb» bei Surprise heisst seit Anfang 2022 «Koordination Strassenverkauf und soziale Arbeit» (KoSA).

Endlich konnten sich Mitarbeiter*innen und Verkäufer*innen wieder am gleichen Tisch austauschen.

Zuwachs und Vertragssicherheit

Der Ausbau im Kanton Aargau ging im Jahr 2022 erfolgreich weiter; weitere Standplätze und 16 neue Verkäufer*innen trugen aktiv zum Wachstum bei. Im Kanton Solothurn gab es Surprise neu an sieben Verkaufsplätzen zu kaufen. In Bern stiessen 33 neue Verkäufer*innen zum Team, wobei 15 lediglich rund 3 Monate für Surprise arbeiteten – sie fanden danach eine reguläre Anstellung. Einige zogen weiter und 13 davon verkaufen Surprise auch 2023. In Basel kamen fünf neue Verkäufer*innen dazu, in Zürich 15.

Im Januar 2022 wurden die Arbeitsvereinbarungen aller Surprise Verkäufer*innen durch reguläre Arbeitsverträge ersetzt. Sie gewähren einen verbesserten Arbeitsschutz und Leistungen der Unfall- und Krankentaggeldversicherung. In diesem Zusammenhang wurden die Lohnabzüge zu Gunsten der Verkäufer*innen optimiert, wodurch der Nettolohn pro verkauftes Heft etwas erhöht werden konnte.

Das Inserat zeigt, wie Sie offizielle Surprise-Verkäufer*innen erkennen.

Wichtige Standorte

Attraktive Verkaufsstandorte sind nebst gut geschulten Heftverkäufer*innen zentral für den erfolgreichen Absatz des Strassenmagazins. Daher hat die äusserst aufwändige und zeitintensive Standortpflege grosses Gewicht für Surprise, wurde und wird weiter intensiviert. Denn fallen attraktive Standorte weg, ist das nicht nur für Surprise problematisch, sondern auch für die Verkäufer*innen, die dadurch potenziell einen Teil ihrer Einnahmen und Stammkundschaft verlieren. 

Die Vermittlung bei Konflikten zwischen Bettelnden und Surprise-Verkäufer*innen, aber auch der Umgang mit Verkäufer*innen, die ohne Bewilligung von Surprise Hefte verkaufen, blieb auch 2022 ein Thema. Falschverkäufer*innen können leider zu Problemen an und mit Verkaufsstandorten führen. Surprise versucht, die Kundschaft auf das Problem aufmerksam zu machen und zeigt im Magazin regelmässig auf, wie offizielle Surprise-Verkäufer*innen von Falschverkaufenden unterscheiden werden können.

Trotz zeitweise regnerischem Wetter herrschte am Verkäufer*innenfest in Basel eine ausgelassene Stimmung.

Am selben Tisch sitzen

Wieder gemeinsam essen: Ob in Basel beim monatlichen Frühstück oder in Bern und neu auch in Zürich beim gemeinsamen Mittagessen: das regelmässige, ungezwungene Zusammensitzen ist ein gut und gerne genutztes Angebot in allen drei Standorten. 

Weil die geteilten Momente und soziale Teilhabe wichtig sind, führten alle Surprise-Büros 2022 – wie jedes Jahr – zusätzlich zu den regelmässigen Treffen ein Sommerfest und ein Weihnachtsessen für die Verkäufer*innen durch.

Das Angebot frauen@surprise kam auf Anhieb sehr gut an.

Basel-Specials

Der Start des Angebotes frauen@surprise war ein voller Erfolg: Gesprächsrunden, Workshops und soziokulturelle Anlässe wurden teils in Partizipation mit den Teilnehmerinnen entwickelt und realisiert. Dazu gehörte auch ein Frauentag, an dem sich 80 Frauen und 30 Kinder beteiligten.

Personell gab es einige Veränderungen: Mit Marzeyeh Jafari hat eine neue Mitarbeiterin hat den freiwerdenden Chancen-Arbeitsplatz von Tareq Islami übernommen. Tareq Islami selbst ist neu Mitarbeiter der KoSA Basel. Und Sozialarbeiter Marco Gioco ist seit August 2022 beim Strassenchor engagiert.

Berner Gemütlichkeit: Die KoSA am Standort Bern geniesst die Sommersonne.

Bern-Specials

Die KoSA Bern optimierte die Verkaufsschulungen und führt sie neu in Kleingruppen und regelmässiger als bisher durch. Im Rahmen der niederschwelligen Sozialarbeit wurde grösseres Gewicht auf die Hilfe bei Bewerbungen gelegt. Zudem hat sich das Team neues Wissen in migrationsrechtlichen Fragen angeeignet.

Verkaufsjubiläen sind eine tolle Sache, denn an den Berner Jubi-Festen wird die «Surprise-Familie» richtig spürbar. 2022 war es wieder einmal so weit: Zehn Verkäufer*innen feierten ihr 10-jähriges Verkaufsjubiläum, vier ihr 15 -jähriges und zwei gar ihr 20-jähriges. Zudem wurden am 14. Dezember am Adventsfester im Breitenrainquartier Nachbar*innen, Interessierte und Verkäufer*innen bei einer äthiopischen/eritreischen Kaffeezeremonie begrüsst und bewirtet.

Priska Schlatter wird von der KoSA am Standort Zürich verabschiedet.

Zürich-Specials

Die KoSA Zürich organisierte im Juni zusätzlich zu den regelmässigen Treffen, dem Sommerfest und dem Weihnachtsbrunch einen gut besuchten Ausflug in den Kinderzoo Rapperswil für die Verkäufer*innen. 

Personell gab es auch im Team Zürich einige Veränderungen: Die Co-Leiterin Priska Schlatter verliess nach gut fünf Jahren die Stelle und Flurina Scheidegger konnte für die Co-Teamleitung gewonnen werden. Ralf Rohr, langjähriger Mitarbeiter im Chancenarbeitsplatz, wurde im Rahmen seines 15-jähriges Jubiläums und seiner Früh-Pensionierung gebührend gefeiert und verabschiedet. Sein Nachfolger Yosief Asmerom hat die Stelle Anfang 2023 angetreten.

Zahlen und Fakten

  • 2022 wurden 1’226 Stunden Sozialberatung geleistet. Das entspricht einer Steigerung von gut 20% im Vergleich zum letzten Jahr 
  • 53 Personen nahmen 2022 die Arbeit als Surprise-Verkäufer*in auf.
  • 501’046 Hefte brachten die Surprise-Verkäufer*innen im letzten Jahr an die Frau und den Mann.