Textwerkstatt
Seit 2020 veröffentlichen Surprise-Verkäufer*innen im Surprise-Magazin eigene Texte. Die Kolumnen entstehen in der Surprise-Textwerkstatt, in Begleitung des Schriftstellers Ralf Schlatter. Zudem experimentieren die Mitwirkenden mit weiteren Textformen und zeigen sich mit Lesungen einem breiten Publikum.
Gesellschaftliche Relevanz und Bedarf
Armutsbetroffene und arbeitslose Menschen werden oft überhört. Das wollen wir ändern. In der Textwerkstatt werden die Teilnehmenden zu (kulturellen) Akteur*innen – eine Rolle, die ihnen gesellschaftlich oft nicht zugestanden wird. Es geht um die Erfahrung, eigene Ressourcen wiederzuentdecken, sich zu engagieren und die Meinung zu äussern.
Dank der Übersetzung durch Dolmetscher*innen können auch Surprise-Verkäufer*innen teilnehmen, die noch nicht gut Deutsch sprechen. Sie erzählen von den Erfahrungen der ersten Einwanderer*innengeneration. Die persönlichen Texte helfen, das Thema Migration besser zu verstehen.
Zielgruppen
1. Die Mitwirkenden der Textwerkstatt: Sie erleben Selbstwirksamkeit und nehmen sich als handelnde Aktuere wahr. Es sind Erfahrungen, die gerade auch für Menschen mit Traumata wichtig sind.
2. Die Lesenden des Strassenmagazins: Mit den Verkäufer*innen-Kolumnen wird Sensibilisierungsarbeit für Armutsbetroffene geleistet.
3. Das Publikum der öffentlichen Lesungen: Mit den Lesungen erreichen die Texte ein breites Publikum. Es nehmen jährlich zwischen 180 und 240 Personen teil.
0Projektorganisation
Die Textwerkstatt ist ein Projekt an der Schnittstelle zwischen Redaktion, sozialer und literarischer Arbeit.
Bei regelmässigen Treffen besprechen die Teilnehmenden ihre Textideen und formulieren ihre Gedanken so, dass pointierte Kolumnen daraus entstehen. Diese werden in jeder regulären Surprise-Ausgabe auf Seite 6 publiziert.
Teilnehmer*innen, die die Möglichkeit haben, einzelne ihrer Texte anderweitig zu publizieren, werden nach Möglichkeit unterstützt. Ziel dabei ist es, grösstmögliche Sichtbarkeit für Themen rund um Armut und Ausgrenzung zu schaffen.
0Kommunikation
Die Textwerkstatt verschickt Einladungen zu den Lesungen im eigenen kulturellen Netzwerk, das stetig vergrössert wird und zu dem vor allem Akteur*innen der Stadt Zürich mit ähnlichen gesellschaftlichen Anliegen gehören.
0Vernetzung
Die Mitwirkenden der Textwerkstatt besuchen als Gruppe kulturelle Anlässe – zum Beispiel Theaterstücke im «Hechtplatz Theater» der Stadt Zürich oder im «sogar Theater», das Surprise eng verbunden ist und Surprise-Verkäufer*innen gratis Einlass gibt. Die Vernetzung in der Zürcher und Schweizer Kulturlandschaft wird aktiv gepflegt.
0Infrastruktur / Räumlichkeiten
Die Textwerkstatt trifft sich in den Räumlichkeiten der Regionalstelle Zürich. Das Büro wird ab und zu auch zum authentischen Ort öffentlicher Lesungen.
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Ralf Schlatter
Literarische Begleitung / Textcoach
Textwerkstatt unterstützen