Strassenmagazin

#578 Der Winter ist mir lieber

Es ist wie bei allen grossen Dingen des Lebens: Man liebt oder hasst sie, man gibt sich ihnen
hin oder stirbt vor Langeweile, man sehnt sie herbei oder ergreift die Flucht: die Sommerzeit, die helle Sonne, die Hitze.

Wer der Hitze kaum entfliehen kann, sind Menschen, die notgedrungen auf der Strasse leben, die obdach- oder wohnungslos sind. Sie halten sich meist an den heissesten Orten überhaupt auf, in den Städten und Agglos, wo die meisten Flächen mit Beton und Asphalt überzogen sind. Dort gibt es kaum Schatten- plätze und der Zugang zu kühlen Räumen bleibt ihnen oft verwehrt. Dann kann es gefährlich werden. Wir haben uns die Hitzenotfallkonzepte von Schweizer Städten angeschaut, mit Betrof- fenen geredet und uns mit der Gassenarbeit Schwarzer Peter unterhalten, die sich in der Stadt Basel auf die Suche nach «cooling places» für Menschen auf der Gasse macht, ab Seite 8.

40 Grad und noch mehr, das ist im Sommer in Dubai ganz normal. Aber nicht bloss die Hitze macht den Menschen aus Indien und Pakistan zu schaffen, die hier leben und arbeiten – insgesamt kommen vierzig Prozent der fast zehn Millionen Einwohner*innen der Vereinigten Arabischen Emirate aus diesen zwei Ländern. Sondern vor allem die ausbeuterischen Arbeits- bedingungen, die luschen Verträge, die schäbigen Unterkünfte und – die grosse Sehn- sucht nach ihren Familien, denen sie ihren
Lohn heimschicken. Die Reportage ab Seite 16.

Und weil es so schön zum Thema passt, spielt der zweite Teil unserer Serie «Orte der Begegnung» in einem Freibad in Zürich, wo wir nicht bloss der Architektur von Max Frisch begegnen, sondern auch Strandkörben, hängenden Pobacken und einem unerwarteten, ur-demokratischen Prinzip: die Hitze trifft hier alle gleich, ab Seite 14.