Die Unsichtbaren: Was Privatpersonen tun können, um ihre Reinigungskräfte sozial abzusichern.

01.04.2022Klaus PetrusFoto: Daniel Sutter

Der Reinigungssektor boomt. Auf der schweizweit grössten Onlineplattform «homeservice24» bieten rund 72 000 Menschen ihren Service an, das Unternehmen wächst jährlich um bis zu 20 Prozent. Gerade Plattformen wie diese stehen aber in der Kritik. Der Grund: «Sie treten nur als Vermittler und nicht als Arbeitgeber auf und stehlen sich damit aus der Verantwortung gegenüber den Reinigungsangestellten», so Stefanie von Cranach von der Gewerkschaft UNIA. Das Arbeitsverhältnis wird zwischen Privatperson und Putzhilfe geregelt, was zu Lohndumping führen und die Schwarzarbeit begünstigen kann. Tom Stierli, CEO von «homeservice24», wehrt sich: «Wir informieren sowohl die Privatkund*innen über ihre Pflichten als auch die Putzhilfen über ihre Rechte.»

Von Cranach empfiehlt, sich bei Putzhilfen für Haushalte an Firmen zu halten, die als Arbeitsgeberinnen fungieren und mindestens dem GAV unterstellt sind. Dazu gehört etwa das Unternehmen «putzfrau.ch», der drittgrösste Player auf dem Reinigungsarbeitsmarkt. Andere Beispiele sind «Proper Job», die sich schweizweit für legale und faire Dienstleistungen in Haushalt und Reinigung einsetzen, oder Vermittlungskooperativen wie die 2021 in Zürich gegründete «Autonomia» oder die «Flexifeen» aus Basel, die für Reinigungsangestellte Nettostundenlöhne von 30 Franken, 5 Wochen Ferien, Sozialleistungen sowie ein geregeltes Arbeitspensum garantieren.

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