Tschüss!
LEA STUBER
LEA STUBER ist Reporterin beim Strassenmagazin Surprise.
Mit dir ist es wie mit der dicken Spinne in meiner Badewanne. Solange ich sie nicht gesehen habe, hat sie mir nichts ausgemacht. Jetzt aber sehe ich dich (ein Sorry an die Spinne an dieser Stelle, ich weiss, dass sie theoretisch ihre guten Seiten hat, Mücken verspeisen zum Beispiel).
Ich merke jetzt, wenn ich mich erschrecke deinetwegen, wenn ich zurückweiche wegen dir. Wenn ich mich klein fühle. Ich will mich in Gedanken aber nicht um Unsicherheiten und Zweifel drehen. Ich will um meine Wünsche, meine Träume, meine Visionen kreisen, immer grösser und immer weiter.
Ich glaube, heute ist ein guter Tag, um dir Tschüss zu sagen. Ich fange dich ein, stülpe ein Glas aus der Küche über dich, schiebe einen dünnen Karton unter deine Füsse. Und dann werfe ich dich aus dem Fenster. Du zappelst, du fliegst.
Es war zwar irgendwie gut, dass du bei mir warst. Aber du hast dafür gesorgt, dass ich mich klein gefühlt habe, unsicher, voller Zweifel. Du wolltest mich doch nur beschützen (wahrscheinlich vor den Mücken), ja, ich weiss, aber wie so oft im Leben ist es mit diesen verflixten guten Absichten komplizierter.
Wie du wohl landest? Und wo? Aber nein, das ist nun egal. Und ich rufe mir nochmal in Erinnerung: Dich brauche ich hier nicht. Du hältst mich nur auf, schränkst mich ein von allen Seiten, selbst wenn du mir helfen willst. Das bringt mir nichts auf dem Weg zum guten Leben.
Ciao jetzt.
Die nächste Spinne, sie kommt bestimmt.